Kritiken

Die Nervensäge von Francis Veber

Badische Zeitung vom 18.12.2009

Mit dem Tod kennt Jean Martin sich aus – schließlich ist er Berufskiller, der just von dem Hotelzimmer aus, das neben Pignons liegt, einen Mafia-Kronzeugen vor dem Justizgebäude erschießen soll. In Francis Vebers Komödie "Die Nervensäge", die am Mittwochabend im Freiburger Wallgraben-Theater Premiere hatte, scheitern beide Männer – und dieses Scheitern ist von Regisseur Robert Klatt so turbulent in Szene gesetzt, dass das Publikum aus dem Lachen kaum noch herauskommt.

Die sieben Todsünden! von Bea von Malchus

bea von malchus die 7 todsuenden 07

Badische Zeitung vom 21.10.2009

Wie gern hätte man diese Frau im heimischen Wohnzimmer sitzen. Im dunkelgrünen Ohrensessel würde man ihr einen Stammplatz einräumen, bevorzugt an nasskalten Herbstabenden und Samstagen mit lausigem Fernsehprogramm. Denn Bea von Malchus kann Geschichten erzählen wie keine Zweite.

Wind in den Pappeln von Gérald Sibleyras

Badische Zeitung vom 16.10.2009

Sie haben im Ersten Weltkrieg gekämpft, also hatten sie vermutlich keine Jugend. Sie wurden verwundet an Bein, Kopf oder Seele, also hatten sie wohl wenig Hoffnung auf eine unbeschwerte Zukunft. Und jetzt zieht das Leben an Gustave, René und Fernand vorüber – wie der Wind, der zwar die Pappeln auf dem Hügel gegenüber ihres Altersheims bewegt, auf ihrer Terrasse jedoch niemals ankommt. Sie sind alt, aber immerhin sind sie noch da. Und weil Gérald Sibleyras Stück "Wind in den Pappeln", das am Mittwochabend im Freiburger Wallgraben-Theater Premiere hatte, keine Tragödie ist, ist das ein Grund, froh und kampfesbereit zu sein.

Der zerbrochne Krug von Heinrich von Kleist

Badische Zeitung vom 24.07.2009

Das Corpus Delicti ist ja nicht zu übersehen. In seiner ganzen missgestalteten Hässlichkeit ragt Adams Klumpfuß ins Bild, wenn er ihn stöhnend und ächzend über das Geländer der Steintreppe im Freiburger Rathausinnenhof wuchtet. Schuh kann man dieses monströse braune Gebilde mit abschüssiger Plateausohle kaum noch nennen: Mit so was geht man den Weg zur Hölle.

Offene Zweierbeziehung von Dario Fo und Franca Rame

Badische Zeitung vom 13.07.2009

Zelebriertes Eheunglück

Die beiden Piktogramme auf dem Programmzettel geben bereits den entscheidenden Hinweis: Sowohl das männliche wie auch das weibliche Ikon tragen Verbände und Pflaster. Wir haben es doch gewusst – ohne Verletzungen geht es zwischen Mann und Frau nicht ab. Aber halt: So grundsätzlich wollten wir das Thema ja gar nicht angehen. Eine Beziehungskisten-Komödie, kein L(i)ebenserfahrungsbericht, steht auf dem Programm im Freiburger Wallgraben-Theater. Eine Komödie zudem, die seit den 80er Jahren ein Bühnen-Hit ist: "Offene Zweierbeziehung" vom Literaturnobelpreisträger Dario Fo und seiner Frau Franca Rame.

Zum Seitenanfang

Wallgraben Theater
Das kleine Schauspielhaus in Freiburg

Wallgraben Theater
Rathausgasse 5a
79098 Freiburg

Gefördert durch